Yoga

Der Begriff Yoga beschreibt zweierlei: Mit Yoga ist ein Zustand unseres Geistes gemeint, der ruhig und klar im Augenblick verweilt. Das Yoga-Sutra, eine sehr alte Schrift auf Sanskrit, die noch immer nachvollziehbar aktuell ist, beschreibt dies gleich zu Beginn der 196 Lehrsätze.

Yoga-Sutra

  • Yoga-Sutra 1.1 „atha yoga anusasanam“ – Jetzt ist der Yoga erfahrbar.“
  • Yoga-Sutra 1.2 „yogas citti vrtti nirodhah“ – Yoga ist ein Zustand, indem der Geist zur Ruhe kommt.

Atha = Jetzt und Hier. Mittlerweile ein in Mode gekommener Begriff. „Komme ganz in deinem Körper und in deinem Atem an und nimm diesen Augenblick war.“ – so ist oft die Aufforderung im Yogaunterricht. Das lässt die Gedanken zur Ruhe kommen, den Atem vertiefen und den Körper entspannen. Stille (= citta vrtti nirodhah) umfängt mich, in der ich Klarheit in meinen Alltagsthemen gewinne und einen gesunden Abstand zu meinen Problemen und damit mehr Lebensqualität.

Ich kann mich diesem Zustand mit Hilfe verschiedener Übungen nähern. Im Yoga-Sutra wird dazu der so genannte achtgliedrige Yogaweg aufgeführt:

Yoga als Übungsweg

  • yama – Verhaltensregeln im zwischenmenschlichen Verhalten
  • niyama – Verhaltensregeln im Bezug zu sich selbst
  • āsana – Körperhaltung
  • prāṇāyāma – Atemübungen
  • pratyāhāra – die Sinne von Äußerlichkeiten weg nach Innen wenden
  • dhāraṇā – anhaltende Ausrichtung/Konzentration
  • dhyāna – stille Reflektion
  • samādhi – vollkommene Erkenntnis“

Daraus werden dem Schüler im Yogaunterricht individuell angepasste Übungen angeboten. Theoretisch werden Sichtweisen durchgesprochen, die unser Alltagsverhalten mit uns selbst und unseren Mitmenschen positiv bereichern. Die Yoga Philosophie bietet hierfür zahlreiche Schätze, um unseren Geist zu mehr Klarheit zu verhelfen. In einer lebendig gestalteten Diskussion werden diese Inhalte an unserem Alltags- und Gewohnheitsverhalten reflektiert.

Körperübungen bilden den Hauptteil einer jeden Yogastunde. Über viele Jahrhunderte hinweg wurden eine Vielzahl von Haltungen (= Asanas) entwickelt, die teilweise auch in alten Schriften beschrieben werden. In der Yogatradition nach T. Krishnamacharya/ T.K.V. Desikachar, wird besonders Wert darauf gelegt, die Übungen den persönlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten anzupassen. Der Yogaschüler bringt oft Verspannungen, manchmal auch Schmerzen, Schwäche im Rücken, Beinen etc. mit, die durch individuelle Anlagen, einseitige Körperhaltungen in Beruf und Freizeit und auch durch unsere seelischen Belastungen (Sorgen, Ängste etc.) ausgelöst werden. Schritt für Schritt wird Kraft und Flexibilität gefördert, damit mehr und mehr eine angenehme Kraft entsteht.

Der Atem spielt dabei eine entscheidende Rolle: Fließt die Atemluft langsam und gleichmäßig aus und ein, werden der Körper und der Geist im Streben nach Harmonie positiv beeinflusst. Meditation kann gelingen, wenn der Atem unsere Gedanken und Empfindungen zur Ruhe bringt.

Manchmal ist der Atem auch Motivation, in den Yogaunterricht zu kommen. Viele Menschen leiden unter Atembeschwerden. Ein ruhiges und tiefes Atmen ist unmöglich, da der Körper angespannt ist oder ein unruhiger Geist ein tiefes Durchatmen verhindert. In jeder Körperhaltung spielt der Atem eine wichtige Rolle: Er ist sozusagen das Bindeglied zwischen dem „groben“ Körper und dem „feineren“ Geist. Integriere ich ihn während der Körperübungen, führe ich meinen Geist ins Hier und Jetzt (= atha) und erlange mehr Ruhe und Ausgeglichenheit.

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